Diagnose Prostatakrebs - Erklärungen

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Glossar

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Aktive Überwachung oder Active Surveillance

Aktive Überwachung ist für mindestens 10% der Männer nach Prostatakrebs-Diagnose der richtige Weg. Denn Tumore sollten nur behandelt werden, wenn sie den Patienten auch gefährden. Epidemiologische Studien zeigen, dass in Deutschland Prostatakarzinome häufiger als in anderen Ländern operiert werden. Von 100 Männern, die sich einer Op oder einer Bestrahlung unterzogen haben, hätten eigentlich nur 50 behandelt werden müssen.

Prostatakrebs wächst meist sehr langsam. Deswegen stellt man die OP-Indikation sehr vorsichtig und behandelt erst dann, wenn eine Fortentwicklung des Prostatakrebses zu erkennen ist. Bei der Diagnose „niedrig aggressiver Tumor“ wird innerhalb der ersten beiden Jahre alle 3 Monate eine Kontrolle des PSA-Wertes und eine rektale Ultraschalluntersuchung durchgeführt, wenn man sich für die ACTIVE SURVEILLANCE entscheidet.

Wenn sich die PSA-Werte stabil verhalten nur noch alle 6 Monate. Zusätzlich wird alle 6 Monate der klinische Zustand in einer Biopsie geklärt. Sind die Ergebnisse weiterhin unverändert, so führen wir erst alle 18 Monate und dann alle drei Jahre Biopsien durch.

Wenn sich die PSA-Werte innerhalb von 3 Jahren verdoppeln, der Gleason-Score auf mehr als 6 ansteigt und/oder sich der Tumornachweis in der Biopsie verdichtet, dann sollte über andere Behandlungsmethoden nachgedacht werden.

Studien zeigen, dass das tumorspezifische Überleben bei Patienten, die mit den heute möglichen Arten der Diagnostik keine klinische Fortentwicklung zeigen, im 10-Jahreszeitraum bei 97% liegt.

Es soll kein lebensgefährlicher Krebs übersehen, aber auch nicht harmlose Prostata-Tumoren grundlos behandelt werden.

Benigne

Benigne heißt in der medizinischen Fachsprache "gutartig". Tumoren, die kein aggressives Wachstum aufweisen, sich auf ihre Umgebung beschränken und keine Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden, werden als benigne bezeichnet.

Das Gegenteil von benigne ist maligne (bösartig). Wenn man von einem malignen Tumor spricht, ist damit ein bösartig wachsender Krebs gemeint. Hierbei wachsen die Krebszellen unkontrolliert, neigen also zur Ausbreitung.

Benigne Prostatahyperplasie (BPH)

Als benigne Prostatahyperplasie (BPH), LUTS (lower urinary tract) oder auch Prostataadenom (PA) bezeichnet man die gutartige Vergrößerung der Prostata mit zunehmendem Alter des Mannes. Die Prostata vergrößert sich durch Zellvermehrung, die Zellen selbst bleiben jedoch unverändert, sprich nicht krebsartig. Aus dieser Veränderung können Probleme beim Wasserlassen und der Potenz entstehen.

Brachytherapie

Mit Brachytherapie ist die sogenannte Bestrahlung von innen gemeint. Sie bietet einen Alternative zur herkömmlichen Strahlentherapie. Hierbei werden wenige millimetergroße Stifte als Quelle der radioaktiven Strahlung, sogenannte Seeds, in das betroffene Areal der Prostata eingesetzt. Das Gewebe des Tumors wird so durch hochdosierte, punktgenaue Strahlung von innen zerstört. Die Brachytherapie erfolgt ambulant und in Narkose. Diese äußerst präzise und mit wenigen Nebenwirkungen verbundene Form der Strahlentherapie ist neben der radikalen Prostatektomie und der Bestrahlung von außen eine empfohlene Bahandlungsform bei einem Prostatakarzinom im Niedrig-Risiko-Stadium.

DaVinci-Roboter-Operation

Neben Können und Erfahrung des Operateurs spielt auch Hightech eine immer größere Rolle im OP-Saal. In den USA wählen schon vier von fünf Patienten eine durch Roboter unterstützte Operation. Der „Da Vinci“ Roboter, der nach dem italienischen Naturwissenschaftler und Künstler Leonardo da Vinci benannt wurde, besitzt vier Arbeitsarme. Im Operationssaal bedient der Chirurg eine Konsole und fokussiert so das OP-Gebiet in einer dreidimensionalen Perspektive mit bis zu zehnfacher Vergrößerung. Dadurch können sehr feine Strukturen wie Nerven und Blutgefäße genau betrachtet werden. Dabei steuert der Chirurg die Arme und die Instrumente des Roboters in Echtzeit auf den Millimeter genau. So können beispielsweise unwillkürliche Bewegungen oder Händezittern ausgeglichen werden. Der knapp 2 Millionen Euro teure Operationsroboter wurde im Silicon Valley entwickelt und auch produziert. Er unterstützt die Operationstechniken des Chirurgen und agiert zu keiner Zeit selbständig.

Der Roboter arbeitet in Schlüsselloch-Technik (laparoskopisch)– das bedeutet, dem Chirurgen reichen minimale Schnitte, um die Arbeitsarme des Roboters in das zu operierende Gebiet einzuführen. Zudem gibt DaVinci dem Chirurgen eine deutlich verbesserte Fingerfertigkeit und damit entsteht eine bis dato ungekannte präzise Eingriffsmöglichkeit mit sehr geringem Verletzungspotential des gesunden Gewebes, welches den Tumor umgibt. Die Prostatektomie, die durch den Roboter unterstützt wird, schont die Nerven und reduziert die eventuellen Risiken von Impotenz und Inkontinenz erheblich.

Vorteile gegenüber herkömmlicher Verfahren

  • Verringerter Blutverlust und damit verminderte Notwendigkeit von Bluttransfusionen
  • Geringere Nervenschädigung und damit reduzierte Wahrscheinlichkeit zu vorübergehender Impotenz oder Inkontinenz
  • Verminderte Schmerzen
  • Geringeres Infektionsrisiko
  • Schnellere Rehabilitation / Genesung

Videos:

Fusionsbiopsie

Zunächst werden tumorverdächtige Areale durch ein multiparametrisches MRT sichtbargemacht. Wenn verdächtige Areale entdeckt werden, kommt es zur Gewebeentnahme mit einem MRT- unterstützten Ultraschallverfahren in Kurznarkose. Die Fusionsbiopsie Prostata entdeckt mit über 85%iger Wahrscheinlichkeit Prostatakrebs. Mit der herkömmlichen Biopsie werden nur 40-50% der Tumoren entdeckt.

Siehe: www.fusionsbiopsieprostata.de

Gleason-Score

Benannt ist der Gleason-Score nach dem amerikanischen Pathologen Gleason. Mit dem Gleason-Score wird die Entwicklung der Krebserkrankung vorhergesagt, indem er den Zerstörungsgrad des Prostatagewebes und damit die Aggressivität des Tumors beurteilt.

Je höher der Gleason-Score, desto aggressiver ist Prostatakrebs, d.h. umso schneller wächst und wuchert der Krebs.

Ist der Gleason-Score hoch, bedeutet das auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Metastasen und eine kürzere Überlebenszeit, wenn keine Behandlung erfolgt.

Harnleiter

Der Harnleiter (Ureter) ist die Verbindung zwischen Niere und Harnblase. Durch den Harnleiter wird der Harn beidseits aus den Nierenbecken in die Harnblase transportiert.

Harnröhre

Die Harnröhre (Urethra) ist der harnableitende Weg ab der Blase. Sie variiert in ihrer Beschaffenheit stark zwischen den Geschlechtern. Durch die Harnröhre wird der Harn von der Blase aus nach außen transportiert. Beim Mann zieht die Harnröhre durch die Prostata und wird dort als Höhle in ihr ausgebildet.

Hormontherapie

Die Hormontherapie ist die bevorzugte Behandlung bei Prostatakarzinomen im fortgeschrittenen Stadium. Hormone gelten als die Botenstoffe des Körpers. Testosteron ist ein männliches Geschlechtshormon und zuständig für die Entwicklung und Funktion der männlichen Geschlechtsorgane.

Damit die Prostata gesund funktionieren kann, braucht sie Testosteron, aber gleichzeitig fördert Testosteron auch das Wachstum des Prostatakarzinoms.

Man nennt dies auch Hormonabhängigkeit des Prostatakarzinoms. Diese Hormonabhängigkeit wird bei der Therapie des Prostatakarzinoms eingesetzt. Sobald der Testosteronspiegel sinkt, verlangsamt sich auch das Wachstum der Prostatakrebszellen. Geht diese Hormonabhängigkeit verloren, was im Verlaufe der Erkrankung passieren kann, dann sind andere Therapien notwendig.

Indikation/OP-Indikation

Eine OP-Indikation bedeutet, dass aus medizinischer Sicht alle Faktoren gegeben sind, die für eine Operation des Prostatakrebses sprechen.

Inkontinenz

Inkontinenz bezeichnet die verminderte oder völlige Unfähigkeit, den Harnfluss zu kontrollieren. Es existieren mehrere spezifische Einordnungen der Schwere der Inkontinenz. Sie kann als Symptom viele Ursachen haben.

Karzinom

Ein Karzinom ist ein bösartiger Tumor (Krebsgeschwür), der vom Deckgewebe (Epithel) der Haut, der Schleimhäute oder anderem Gewebe ausgeht. Zunächst einmal kommt es in vielen Zellen und Geweben des Körpers ständig zu Zellteilungen. Bei der Zellteilung und Verdopplung der DNA kommt es allerdings manchmal zu Fehlern, bei denen die Kontrolle über die Zellteilung abhandenkommt und eine einzelne Zelle so in den Zustand versetzt wird, sich unkontrolliert immer weiter teilen zu wollen. Solche kleinen Krebszellen entwickeln sich bei jedem von uns vielfach täglich. Ein gesundes Immunsystem kann aber entstandene Krebszellen sofort vernichten. Ist dies nicht der Fall, kann es zur Bildung eines Karzinoms kommen.

Kernspin/ Kernspintomographie

Die Kernspintomographie gehört zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. Sie wird auch Magnetresonanztomographie (MRT) genannt.

Bei der Aufnahme der Bilder ist man keinen Röntgenstrahlen ausgesetzt. Stattdessen werden die Bilder durch ein Magnetfeld und Radiowellen erzeugt.

Die Untersuchung wird in bequemer Rückenlage durchgeführt – Sie müssen nichts weiter tun als ruhig und entspannt liegen zu bleiben. Die reine Untersuchungszeit beträgt etwa 25 – 35 Minuten.

Magnetresonanz­tomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie gehört zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. Sie wird auch Kernspintomographie genannt.

Bei der Aufnahme der Bilder ist man keinen Röntgenstrahlen ausgesetzt. Stattdessen werden die Bilder durch ein Magnetfeld und Radiowellen erzeugt.

Die Untersuchung wird in bequemer Rückenlage durchgeführt – Sie müssen nichts weiter tun als ruhig und entspannt liegen zu bleiben. Die reine Untersuchungszeit beträgt etwa 25 – 35 Minuten.

Maligne

Maligne ist der medizinische Fachbegriff für „bösartig“. Tumore, die aggressives Wachstum zeigen, zu Streuung neigen und Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden, werden von Ärzten als maligne bezeichnet.

Das Gegenteil von maligne ist benigne (gutartig).

Metastasen

Metastasen sind Tochtergeschwülste des Tumors. Sie bezeichnen Krebszellen, die vom ursprünglichen Krebsherd in andere Gewebe übergesiedelt sind.

Multiparametrisches MRT

Die MRT (Magnetresonanztomographie oder auch Kernspintomographie) gehört zu den bildgebenden Verfahren und kommt ohne potentiell schädliche Röntgenstrahlung aus. Stattdessen werden die Bilder durch ein Magnetfeld und Radiowellen erzeugt. Die Untersuchung wird in der Regel in Rückenlage durchgeführt und dauert ungefähr 25 – 35 Minuten.

Multiparametrisch bedeutet, dass mehrere Parameter der Bildgebung kombiniert werden, um die diagnostische Genauigkeit erheblich zu verbessern. Ein multiparametrisches MRT liefert dem Urologen entscheidende Informationen und ermöglicht ihm, einen optimalen Behandlungsplan auszuarbeiten.

Nebenwirkungen /Komplikationen OP

Wie jedes chirurgische Verfahren birgt auch die Prostatektomie ein gewisses Risiko. Durch die Erfahrung der Chirurgen und gegebenenfalls die Robotik-Technologie wird eine möglichst geringe Schädigung der umliegenden Nerven- und Gefäßstrukturen erreicht. So kommt es heutzutage zu geringeren und zeitlich kürzer andauernden Nebenwirkungen.

Häufige Nebenwirkungen nach der Entfernung der Prostata sind zum einen die erektile Dysfunktion und zum anderen der unwillkürliche Urinverlust (Inkontinenz). Die Erektionsfähigkeit der meisten Männer ist nach der Operation erst einmal eingeschränkt. Die Erfahrung des Chirurgen, die Wahl des roboter-unterstützten OP-Verfahrens und auch das Tumorstadium (je früher, desto besser) erhöhen deutlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Erektionsfähigkeit innerhalb des ersten Jahres nach der Prostatektomie wiederhergestellt wird. Wenn vor der OP schon Probleme mit der Erektionsfähigkeit bestanden, besteht ein höheres Risiko für die Entwicklung einer erektilen Dysfunktion nach der Prostatektomie.

Bei einem großen Teil der Männer wird eine vorübergehende Störung des Harnverhaltens, Inkontinenz, festgestellt: Bei 81% der Männer normalisiert sich die Inkontinenz innerhalb der ersten drei Monate, bei ca. 95% innerhalb des ersten Jahres nach der OP. Eine sogenannte Stressinkontinenz bedeutet dass der Harn während Husten, Niesen, Lachen oder körperlichem Training nicht gehalten werden kann, sodass manchmal vorübergehend Windeln getragen werden müssen.

Operationstechniken

  • Offene Operation
  • Laparoskopische OP, in sogenannter Schlüssellochtechnik bei zwei- und dreidimensionaler Darstellung des OP-Bereichs
  • Roboter-unterstützte und vom Chirurgen durchgeführte OP (z.B. DaVinci) mit dreidimensionaler Darstellung des OP-Bereichs

Eine OP wird empfohlen, wenn der Mann grundsätzlich gesund ist und der Tumor noch nicht die Organgrenze der Prostata überschritten hat.

Wir operieren „nerven- und erektionserhaltend“, entfernen die Prostata also schonend und erhalten beim Großteil der Patienten die Erektionsfähigkeit. Pro Jahr führen wir über 250 Prostataentfernungen durch.

Physiologisch

"Physiologisch" bedeutet, dass ein körperlicher Prozess normal abläuft, beziehungsweise nicht bedenklich ist. Die Physiologie ist die Lehre des normalen Ablaufs von Körperprozessen.

PI-RADS Klassifikation

PI-RADS Score 1: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist sehr unwahrscheinlich
PI-RADS Score 2: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist unwahrscheinlich
PI-RADS Score 3: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist fragwürdig (unklarer Befund)
PI-RADS Score 4: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist wahrscheinlich
PI-RADS Score 5: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist sehr wahrscheinlich

Prostata

Die Prostata (deutsch: Vorsteherdrüse) ist eine zwischen Harnblase und Penis gelegene, männliche Geschlechtsdrüse. Sie ist Teil der sekundären, männlichen Geschlechtsorgane und produziert einen Großteil der flüssigen Bestandteile im Ejakulat. Die Harnröhre läuft mitten durch die Prostata.

Prostatabiopsie

Unter Biopsie versteht man eine Entnahme von Gewebe mit anschließender mikroskopischer Untersuchung bezüglich auffälliger Zellen.

Im Falle der Prostata wird eine kleine Nadel in die Prostata eingeführt und von unterschiedlichen Stellen Gewebeproben entnommen. Die Biopsie wird unter örtlicher Betäubung oder in Analgosedierung durchgeführt. Die Untersuchung ist weniger schlimm, als sie sich anhört. Fest steht jedoch, dass bei Verdacht auf die Diagnose Prostatakrebs nur eine histologische Untersuchung endgültige Sicherheit bringt. Der Pathologe untersucht die Gewebeentnahme auf veränderte Zellen bzw. Krebszellen und beurteilt wie aggressiv der Prostatakrebs ist.

Eine Biopsie wird dann empfohlen, wenn vorherige Untersuchungen den Krebsverdacht erhärtet haben. Ein MRT der Prostata wird heutzutage vor der Biopsie zumeist empfohlen.

Prostatektomie

Siehe Radikale Prostatektomie

PSA

PSA steht für „Prostata spezifisches Antigen“ und ist ein organspezifischer Tumormarker für Prostatakrebs, der erfolgreich in der Prostatakrebs Diagnostik eingesetzt wird. Das „Prostata spezifische Antigen“ wird im Blutserum nachgewiesen, weswegen eine Blutentnahme erforderlich ist. Ein erhöhter PSA-Wert (> 10 ng/ml) kann aber auch andere Gründe haben, weshalb weitere Untersuchungen in jedem Fall notwendig sind. Erhärtet sich der Verdacht auf Prostatakrebs auch in körperlicher Untersuchung und Ultraschall werden diagnostische Schritte wie zum Beispiel bildgebende Verfahren und/oder Prostatabiopsie eingeleitet.
(z.B. Bei einem Wert von > 10 ng/ml → Skelettszintigraphie) oder Ganzkörper-MRT)

Radikale Prostatovesikulektomie (RPVE)

Bei dieser Operation werden zusätzlich zur Prostata, die Samenbläschen, ein Teil der Blasenschleimhaut und die Beckenlymphknoten entfernt. Zugang zum OP-Gebiet erhält der Chirurg entweder über einen Bauchschnitt, von vorne oder über einen kleinen Dammschnitt (perineal). Manchmal kann die Prostatovesikulektomie auch minimalinvasiv in „Schlüssellochtechnik“ (laparoskopisch) oder robotisch unterstützt mit dem DaVinci-System durchgeführt werden.

Regionäre Lymphknoten

Als regionäre Lymphknoten bezeichnet man die ersten Lymphknoten, zu denen die Lymphbahnen eines bestimmten Organs ihre Lymphe (Lymphflüssigkeit) transportieren. Sie sind die ersten Gewebe an denen sich Metastasen manifestieren, da Tumore die Lymphbahnen zur Verbreitung innerhalb des Körpers nutzen.

Rektum

„Rektum“ ist der anatomische Begriff für den Enddarm, den letzten Teil des Darms, der direkt zum Anus führt.

Rezidiv

Rezidiv bedeutet „Rückfall“, also ein erneutes Auftreten der Erkrankung. In Bezug auf ein Prostatakarzinom heißt das, dass neue Krebsherde vorgefunden wurden. Eine mögliche Ursache ist meist verborgen gebliebenes Tumorgewebe, wodurch die Krankheit nach einiger Zeit erneut ausbrechen kann. Ist in den erst fünf Jahren nach der Tumorbehandlung kein Rezidiv aufgetreten, bestehen sehr gute Chancen auf eine dauerhafte Heilung. Es gibt jedoch Tumore, die auch nach längerer Zeit noch ein Rezidiv verursachen können.

Skelettszintigraphie

Nachdem die Diagnose Prostatakrebs gestellt wurde, wird meist eine Skelettszintigraphie durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine nuklearmedizinische Untersuchung, die bereits entstandene Knochenmetastasen erkennen soll. Allerdings werden mit einer Skelettszintigraphie Knochenmetastasen erst ab einer Größe von ca. 6 mm nachgewiesen. Eine negative Skelettszintigraphie bedeutet also nicht zwingend das Fehlen von Metastasen.

Abhängig vom diagnostizierten Prostatakrebs und den Begleitumständen, kann eine Skelettszintigraphie oder ein Ganzkörper-MRT durchgeführt werden.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie stellt zumeist die zweitbeste Behandlung eines aggressiven Prostatakrebses dar und wird bevorzugt bei älteren Männern durchgeführt, bei denen eine eingeschränkte OP-Fähigkeit vorliegt.

Mithilfe der Bestrahlung wird die Krebszelle beim Wachstum behindert und letztendlich zerstört. Ein großer Vorteil besteht darin, dass auch Vorläuferzellen des Krebses absterben. Im Normalfall unterzieht sich der Patient über 8 Wochen einmal täglich der Bestrahlung mit einem Linearbeschleuniger in einem Strahlentherapeutischen Zentrum. Bereits im Vorfeld wird genauestens darauf geachtet, dass im Tumorareal eine möglichst hohe Strahlendosis durch unterschiedliche Richtungen der Bestrahlung ankommt, wenn möglich ohne nahe daran liegende Strukturen wie zum Beispiel den Darm oder die Blase zu schädigen. Zwar treten Impotenz und Inkontinenz als Nebenwirkung der Behandlung weniger häufig als bei der operativen Prostataentfernung, doch kommen Komplikationen infolge der Strahlenschädigung von Blase und Darm in 30-40% der Fälle vor.

T-Kategorie / TNM-Klassifikation

Die T-Kategorie gibt Auskunft darüber, wie sehr sich der Tumor bereits ausgeweitet hat. Es wird in die Stadien T1-T4 unterteilt und ist Teil des sogenannten Tumorstagings, also der TNM-Klassifikation des Tumors. Die beiden anderen Kategorien bezeichnen die Lymphknotenmetastasen (N) und die Fernmetastasen (M).

Topographisch/Topographie

Topographisch bedeutet örtlich bzw. räumlich. Eine topographische Nähe, zum Beispiel von Organen, bezeichnet das rein anatomische Beisammenliegen dieser. Es muss dafür keine funktionelle Interaktion oder Abhängigkeit bestehen.

Transrektal (transrektaler Ultraschall, transrektale Sonographie)

Transrektal ist gleichzusetzen mit „durch den After“. Mag das Wort auch zunächst etwas unheimlich wirken, bedeutet es tatsächlich nur, dass die Ultraschallsonde durch den After einige wenige Zentimeter in den Enddarm eingeführt wird, um die Prostata von dort aus besser betrachten zu können.

Tumor

Unter einem Tumor (lat. „Schwellung“) versteht man grundsätzlich eine raumfordernde Veränderung von Gewebe. Man unterscheidet zwischen gutartigen (benignen), bösartigen (malignen) sowie semimalignen Tumoren. Die Grenze ist nicht immer scharf setzbar. Eine Schwellung, wie sie bei einer Entzündung auftritt ist ein Beispiel für einen gutartigen Tumor. Ein metastasierender Krebs wird hingegen als bösartiger Tumor bezeichnet.

Tumorstaging / TNM-Klassifikation / Tumorstadium

Mit dem sogenannten Tumorstaging schätzt man das Ausmaß einer malignen Tumorerkrankung ein. Das Ausmaß wird durch Größe und Lokalisation des Tumors bestimmt. Drei Faktoren werden hierbei hinzugezogen:

  • Größe des Primärtumors (T): TX , T0, T1, 2, 3 oder 4
  • Lymphknotenbefall (N): NX (nicht auswertbar), N0 (kein Lymphknotenbefall), N1, 2, 3 (Befall von einem oder mehreren Lymphknoten)
  • Fern-Metastasen (M): MX (nicht auswertbar), M0 (keine Fernmetastasen), M1 (Fernmetastasen)

Urologie

Die Urologie (von griechisch "Uron"- der Harn und "Logos" - die Lehre) ist die Lehre von den Nieren und ableitenden Harnwegen sowie der männlichen Geschlechtsorgane. Die Fachärzte der Urologie werden als Urologen bezeichnet.

Ureter

Siehe Harnleiter

Urethra

Siehe Harnröhre

Vorsteherdrüse

Vorsteherdrüse ist die deutsche Bezeichnung für die Prostata.

 
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